Von einem, der sich aufmachte, den Trainerschein zu erwerben

Der Trainer unserer D-Mädchen, Robert Ostermeier, ist jetzt "C-Trainer-Breitenfussball"

11.12.2011// Der Jugendfußball im ST Scheyern hat seit Ende November einen Trainer in seinen Reihen, der den C-Schein Breitenfußball bestanden hat: Robert Ostermeier, Trainer unserer D-Mädchen, hat die Zeit investiert, dazu kräftig gelernt und schließlich die Prüfungsangst besiegt. Wir möchten an dieser Stelle einmal darstellen, was eigentlich so dahinter steckt, hinter dem Erwerb eines C-Trainerscheins Breitenfußball.

 

Die Ausbildung umfasst zunächst einmal in Summe 120 Lerneinheiten inklusive verschiedener Prüfungen. Davon gibt es 30 Lerneinheiten Basiswissen, und 2 mal 40 Lerneinheiten profilspezifische Lerninhalte wie beispielsweise »Philosophie Kinder- und Jugendfußball« oder »Organisation, Planung und Steuerung des Trainings«.

 

Die Ziele der hier vorgestellten Ausbildung sind laut DFB-Homepage (i.) »Trainieren und Betreuen von Kindern/Jugendlichen der unteren beiden Juniorenspielklassen«, (ii.) »Trainieren von Senioren bis Kreisliga A« sowie (iii.) »Ziele und Inhalte des gesundheitsorientierten Sports«.

Robert hat das Projekt »Trainerschein« im Grunde genommen schon im Februar 2010 in Oberhaching begonnen, wo der erste Teil-Lehrgang zu absolvieren war. Dort wurden die Grundlagen der Trainerausbildung in den Bereichen Technik und Taktik, Trainingsgestaltung sowie pädagogische Themen im Jugendbereich, aber auch die notwendigen medizinische Aspekte darüber vermittelt. Aus Zeitmangel (man muss 5 Urlaubstage investieren) konnte er in 2010 keinen weiterführenden Lehrgang mehr belegen. Die gewonnenen Erkenntnisse setzte er aber unverzüglich in seinen eigenen Trainingseinheiten um, so dass er daraus auch gleich die praktischen Rückmeldungen erhalten konnte.

 

Die Gesamt-Ausbildung C-Trainer Breitenfußball muss innerhalb von 2 Jahren abgeschlossen sein; daher meldete sich Robert Ostermeier beim SV Hammerschmiede im Norden Augsburgs für Ende Juni 2011 zu seinem zweiten Lehrgang an. Der ging über 3 Wochen jeweils Mittwoch, Freitag und Samstag ganztags. Die Themen Technik, Taktik, Spielorganisation und Methodik wurden gegenüber dem Lehrgang I noch sehr verfeinert. Auch die medizinischen Aspekte wie Muskelaufbau, Laktat-Bildung und Ausdauer sowie psychologische Themen wie Konflikte, Motivation, Aufgaben eines Jugendtrainers und Führungsformen wurden gelehrt. Dieser Lehrgang II endet mit einer praktischen und einer schriftlichen Prüfung, wer bestanden hat, erhält den "Teamleiter-Ausweis BFV".

 

Aber das war noch nicht alles: zum endgültigen Erreichen der angestrebten Lizenz musste man noch den Prüfungslehrgang III erfolgreich absolvieren, zu dem sich Robert für Ende November anmeldete. An 2 Wochenenden gab es beispielsweise Schiedsrichter-Regelkunde mit anschließender Regelkunde-Prüfung, Trainings der Lehrproben und Vorbereitungen auf die endgültigen (praktischen, mündlichen und schriftlichen) Abschlussprüfungen. Roberts Thema für die schriftliche Ausarbeitung war übrigens "Organisation und Ablauf eines Trainingslagers über 4 Tage".

Ausbildungsteam SV Hammerschmiede, November 2011
Ausbildungsteam SV Hammerschmiede, November 2011

Am Sonntagabend 27.11.2011 gab es dann nach abschließender Bewertung durch die Prüfungskommission endlich die Bekanntgabe der Ergebnisse. Nach einer kurzen Ansprache, die den Lehrgangsteilnehmern aber wie eine Ewigkeit vorkam, und dem Satzanfang "Kollegen und Kolleginnen ...." wusste jeder, dass alle endlich die lang ersehnte Trainerlizenz bestanden hatten und man hörte ganze Felswände von den Herzen fallen.

 

Noch gar nicht erwähnt hatten wir, dass zwischen den Lehrgängen auch noch Hospitationen bei DFB-Stützpunktlehrgängen abzulegen waren.

 

Der zeitliche Aufwand zum Erreichen einer solchen »C-Trainerlizenz Breitenfußball« ist immens; der ST Scheyern freut sich und ist stolz darauf, dass Robert diese ganzen Belastungen auf sich genommen hat. Es gehört ein ungemeines Potential an Eigenmotivation dazu, verbunden mit der Bereitschaft, private Beeinträchtigungen in Kauf zu nehmen. Der ST Scheyern sagt an dieser Stelle noch einmal "DANKE" an Robert und seine Familie, die den Ehemann und Dad einige Tage entbehren musste.